Schneekatastrophe 1978/79

  • Auf dieses Thema bin ich eben gekommen als ich unsere Zeitung aufschlug, unter anderen Stand da:
    Heute vor 30 Jahren
    Weser-Kurier/Achimer Kurier vom 13.02.1979


    "Mit 5 Eisbrechern die Weser aufgebrochen"
    "Vieh stand hungernd und frierend auf den Weiden"


    Ich kann mich noch gut daran erinnern, zu diesem Zeitpunkt war ich noch auf dem [lexicon]Immenhof[/lexicon].


    Es fing Silvester 1978 an zu schneien und wollte einfach nicht aufhören.
    Die Winterferien wurden über 2 Wochen verlängert.
    Es fuhr kein einziges Auto auf der Strasse
    Wir konnten Gleitschuhe auf zentimeter dicken Eis Fahren
    Alle Seen waren zugefroren
    Unser "Feinkostladen" in [lexicon]Hützel[/lexicon] bekam keinen Nachschub mehr............


    Mir fallen noch soviele andere Dinge ein aber ich denke da gibt es noch mehr Leute die etwas zu diesem Thema beitragen können.


    LG Gabi

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

    aus "Der kleine Prinz" von A.d.Saint-Exupery

  • Hallo Gabi,


    an den Schneefall kann ich mich auch noch gut erinnern. Damals war ich allerdings schon lange nicht mehr auf dem [lexicon]Immenhof[/lexicon]. Bei uns kamen damals alle Nachbarn so nach und nach raus und schippten die Straße frei. Wir wohnten damals in einer kleinen Nebenstraße und nur die Hauptstraßen wurden ja vom Schnee befreit, zusätzlich wurden natürlich auch die Zufahrten zu den Garagen frei gemacht, dort standen dann immer die Frauen mit einem entsprechenden Tablett und gefüllten Gläsern, so dass das ganze zum Schluß eine sehr lustige Angelegenheit wurde. Es hat viel für das Miteinander in der Straße gebracht.


    Gruß


    Schneemann

  • Moin Gabi und IH.Kids


    Ich durfte an der Elbe mein Fahrrad von Bullenhausen nach harburg zur arbeit schieben in der Hoffnung das ich abends zurück fahren konnte waren nur 20 Kilometer.
    Unter anderem ware es fast nicht möglich die Straßen vom Schnee zuräumen da Räumfahrzeuge entweder nicht durchkamen oder nich zurferfügung standen.
    In Schleswig-Holstein wurden BNergepanzer eingesetzt um den eingeschneiten Ortschaften Hilfe zu bringen.
    Ich habe zu der Zeit in einer Schlachterei gearbeitet und wir hatten Probleme Fleisch von Hamburg nach Harburg zubekommen.
    Aber seit dem weiß ich was es heist eingeschlossen zusein,den das war nichtso schön das die Menschen bei uns vorm Laden schlange gestanden haben.


    LG. Harry

  • Kann mich noch dran erinnern, dass der Schnee vor den Fenstern des Verwaltungsgebäudes so hoch lag, dass man nur noch 20 cm am oberen Rand hatte, um rauszugucken. Vor meinem Fenster stand ein Nadelbaum der selteneren Art, den es so auf dem [lexicon]Immenhof[/lexicon] kein zweites Mal gab. Er überlebte die Schneemassen nicht, was ich eigentlich sehr schade fand.


    Dann kann ich mich natürlich an die autofreien Straßen erinnern, an die Schulferien, die mit jedem Tag länger wurden und die Diskussion meines Vaters, der die Immenhofschule (die ja von den Gruppenhäusern durchaus erreichbar war) auch geschlossen halten wollte.. Gummi und Eichhorn waren da unsicher. Ich weiß gar nicht, wie das ausging, damals, und ob die Immehofschule auch zu blieb. Es waren allerdings auch nicht alle Kinder aus den Weihnachtsurlaub zurückgekehrt.


    Und dann kann ich mich sehr gut daran erinnern, dass Alwin Oehlmann eine Schneekutsche hinter die Pferde spannte und wir einen Familienausflug machten, bei dem Andreas Oehlmann und ich mit unseren Kinderschlitten am großen Pferdeschlitten angehängt waren. Ein rasante Fahrt, lustig war´s.


    Stefan

  • An den Winter 1978 / 79 erinnere ich mich noch sehr gut. Im Dezember 1978 war es in Kassel nur wahnsinnig kalt, kein Schnee, aber Blitzeis. So musste ich an einem Samstagmorgen von Grasbüschel zu Grasbüschel die 3,5 km zur Schule hüpfen, schleichen, schlittern….Da wir vor dem normalen Unterricht noch Russisch AG hatten, wollte ich pünktlich um 7 Uhr dort sein, bin also im Dunklen gelaufen. Mit zitternden Knien kam ich fast pünktlich gegenüber der Schule an. Da selbige am Hang lag und die Straße vom Blitzeis dicht war, klammerte ich mich am gegenüberliegenden Gartenzaun fest, um nicht wie einer der Lehrer bäuchlings die Straße runter zu rutschen. Meine Mitschüler schauten mir vom geöffneten Fenster lachend und gespannt zu.


    Weihnachtsferien: Ich fuhr mit einem der überfüllten Züge nach Chemnitz zu Gittel und Familie. Dort lag natürlich massig Schnee. So viel, dass alle Straßenbahnen still standen, wir mit Skiern (die hatte ich natürlich nicht dabei!) durch die Straßen schlitterten. Silvesternacht, wir waren bei Verwandten meines Schwagers in der Nähe. Rückzu klare Winternacht, ca. – 15 Grad. Quietschvergnügt und lachend schlitterten wir drei heimwärts. Am nächsten Morgen, gegen 6 Uhr stand neben meinem Bett die 2 einhalb jährige Christiane barfuß im ungehetzten Raum: „Tante Uli, bist Du wach?“


    Zwei Tage später wollte ich wieder in Richtung Kassel. Mein Schwager arbeitete, Gittel versorgte die Kinder. So stapfte ich morgens um sechs los, um ohne Straßenbahn die ca. sechs km zum Hauptbahnhof durch den Schnee zu schaffen. Als ich lange nachdem mein Zug abgefahren wäre ankam, war die Bahnhofsvorhalle überfüllt. Alles saß, hockte, stand auf dem Boden, auf Rucksäcken, Koffern….Nur ein Interzonenzug, meiner, der zwei Stunden Verspätung hatte, fuhr irgendwann. Er nahm alle Kleinbahnhöfe bis Eisenach mit. Wir standen dicht gedrängt zwischen allem Gepäck im Gang. Immer mehr Leute
    stiegen ein… So zuckelte der Zug weiter…


    Als ich irgendwann am Spätabend mit irrsinniger Verspätung aber heil in Kassel ankam, berichtete meine Mutter mir von ihrer Schritttempo – Fahrt (München – Kassel) über eine dicht zugeschneite Autobahn. (Mami, magst Du erzählen?)


    Von der Situation im Norden Deutschlands hörten wir über die Nachrichten. Wir waren froh, wieder in Kassel zu sein ohne total eingeschneit und von der Stromversorgung abgeschnitten zu sein.


    Liebe Grüße, Uli :wiwi:

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