Danke für Deinen Beitrag.
Du hast Recht, es geht nicht um irgendeine Stimmung, wenn auch eine bestimmte Stimmung dem Herzen gut tun mag und ihm sehr hilfreich sein kann.
Ausrichtung des Herzens heiß was ? : Weißt Du, das Verrückte ist doch, daß meine Tante überzeugt war, daß sie mit dieser Ausrichtung ihres Herzens meine Seele retten könnte.
Die eigentliche Aussage der Weihnachtsbotschaft ist für mich, ein Gottesohn wurde Mensch
Nur ein Mensch kann weinen. Ich sah das erste Mal in meinem Leben Tränen in den Augen eines Menschen. Und diese Tränen galten mir.
Dieser Mensch war ein junger Fliegeroffizier, nur für höchstens 2 Tage auf Heimaturlaub. Nur wenige Zeit darauf wurde er abgeschossen, einfach abgeschoseen. Ich kannte ihn kaum, er mich kaum, und dennoch muß ihm in Berlin klar geworden sein, daß meine Situation für ein Kind unmöglich war. Zur damaligen Zeit dachte man wenig über Kinder nach. Für mich bleibt es nach wie vor ein Wunder, daß dieser junge Mensch seine wenigen Weihnachtsurlaubsstunden opferte, um mir Trost zu bringen. Seine Tränen brachten mich dazu, das erste Mal in meinem Leben Weinen zu können. Daß Weinen eine solche Erlösung sein kann, hab ich damals erlebt.
Was ich also eigentlich aussagen wollte, " Es wurde angeklopft, und ihm wurde nicht aufgetan. Und trotzdem brachte er Erlösung, weil er menschlich fühlte".Ich denke, das stimmt irgendwie noch heute. Von meiner armen Tante mal ganz abgesehen.
Für mich ist das:" Er klopfte an, bat um Einlaß und wurde nicht eingelassen, und brachte dennoch Erlösung" ein Hauptbestandteil der Weihnachtsbotschaft.
Und eben dies, es war ihm die Fähigkeit gegeben, menschlich zu fühlen, das heißt , mitmenschlich, und damit im andern Menschen etwas auslösen zu können, was diesem anzeigt, daß er verstanden wird, und damit dem andern ermöglicht wird, endlich auch menschlich zu reagieren, also
Gefühle zu empfinden und zuzulassen. Im Grunde also : Mensch zu werden, ein wachsender, sein Leben erfüllender Mensch.
Mir ist einfach dies " Liebet einander" eine zu leere Formel geworden. Es geht um mehr: Seid offen für einander und laßt Fremdes, für euch Unverständliches zu. In bin sicher, das meinst Du auc h so. Ich hab dies nicht hier reingesetzt um etwa eine Auseinandersetzung zwiíschne Dir und mir anzuregen, die braucht es nicht, Mensch, meine Große, wir kennen doch einander, sondern um ein Mitdenken im Kreis der Immenhof-kids anzuregen durch unsern persönlichen Austausch
. Mir ist aufgefallen, wie oft schon einfach beim Gang zum Einkauf ein Zulächeln von mir zu den mir Begegnenden ein freudiges Zurücklächeln erzeugt. Mit guten Gefühlen kann man anstecken. Was meinst Du ?
Liebe Grüße! Deine Hanna