Beiträge von Ulrike Roth - Bernstein im Thema „Wohnen im Haupthaus“

    Wie schon im ersten Teil angedeutet, war ich drei, als wir ins neue Haupthaus zogen. Mein Kinderbett stand direkt links neben der Tür zu meinem Zimmer. Oft kamen ältere Kinder nach meinem Mittagsschlaf, um mit mir zu spielen: Dorle Gerwien, Monika Kiske, Heidi Kroll, Horst Lehmann - meist waren es Kinder, die in die Klasse meiner Mutter (Klasse 2 - 4) gingen.


    An Schönwettertagen ging es dann auch allemann ab in das Naturschutzgebiet - mit meinem neuen, grünen Roller.


    Aber manchmal war ich auch krank - habe in der Zeit zwischen 1962 und 64 viele Kinderkrankheiten gehabt: Einmal waren es die Windpocken. Da kam Horst Lehmann nachmittags zu mir und las mir vor, spielte mit mir, die ich im Bett bleiben musste. :uh:

    Im Haupthaus waren 2 Wohnungen. Oben wohnte von 1962 - 1968 Frau Astfalk, unten zuerst wir (die Roth - Bernsteins), dann die Familie Kowalski; mein Vater behielt allerdings zunächst sein Zimmer. Von der Landwirtschaft zogen wir 1962 in das frisch fertig gestellte Haupthaus. ich - dreijährig - erhielt mein Kinderzimmer, in welchem eine heimeigene Putzkraft regelmäßig den Schmutz entfernen sollte. Das tat sie, indem sie alles unter den Tepich kehrte. Ich seh mich noch beim Zuschauen.


    Weihnachten 1964 besuchte ich dann mit meiner Mutter den Immenhof. Nach der allgemeinen Bescherung im kleinen Saal - siehe später - kam die familien interne Bescherung. Kowalskies feierten parallel in der gleichen Wohnung. Als Gudrun und ich uns um meine Geschenke stritten, die sie gern gehabt hätte, ging die wilde Verfolgungdjagt durch die Verwaltung los. Vorraum, Arbeitszimmer von Herrn Kowalski....und zurück. Die Wohnungstür war aus Glas, von einem Holzrahmen abgesehen. Ich meinte, die Tür sei offen und rannte mit der linken Hand gegen die Scheibe, um die Tür aufzustoßen. Leider war diese aber zugefallen. Die Schnittwunden und die Scherben in meiner Hand sind mir in lebhafter Erinnerung.


    Oft saßen Gudrun und ich aber auch gemeinsam in der Küche und warteten auf Frau Kowalski, die uns regelmäßig Marzipan aus der Fabrik mitbrachte, in der sie arbeitete. Wenn wir nicht draußen spielen konnten, war die Küche ein beliebter Aufenthaltsort, in welchem Gudrun mir als ABC - Schützin ihre Fibel("Tut, Tut, ein Auto..") und anderen gesammelten Werke zeigte.


    8| Fortsetzung folgt.