Vom Wünschen, Hoffen, (Er)warten und Fordern

  • - eine aphoristische Wortsammlung und Betrachtung mit ernstem Hintergrund -


    - einen Wunsch haben - sich etwas wünschen - erwünschen -


    - Hoffnung - auf etwas hoffen - etwas erhoffen - guter Hoffnung sein - aber: Hoffnungslosigkeit?


    - Warten - abwarten - bitte warte - einen Freund / Gast erwarten - auf
    jemanden warten - "Ich erwarte von Dir, dass...." - eine Erwartung
    haben - Erwartungsanspruch - Erwartungsdruck - Erwartungshaltung -


    - fordern - Forderung - auffordern - abfordern - erfordern




    Wie "fühlen" sich diese verschiedenen Ausdrücke an? Wo ist der Unterschied? Wie fühle ich mich wobei?


    Ich möchte an dieser Stelle einmal einige persönliche Überlegungen zu den einzelnen Begriffen aufschreiben. Ausgehend von der hier immer wieder auftauchenden Erkenntnis, dass Erwartungen - deplaziert - zu Enttäuschungen führen können (müssen). Warum?


    Was passiert, wenn ich mir etwas wünsche von irgendeinem Menschen? Ich weiß dann nicht unbedingt, ob mein Wunsch in Erfüllung geht, lebe also in einer gewissen Ungewissheit. Nur, wenn dieser Mensch mir zusagt,dass er meinen Wunsch erfüllt, kann ich darauf vertrauen.


    Wann ist es sinnvoll auf irgendetwas zu hoffen? "Guter Hoffnung sein" bedeutet ja, dass die Erfüllung meiner Hoffnung nicht unmöglich ist. Wenn ich mir etwas erhoffe, dann lebt in mir die Gewissheit, das Vertrauen, dass die Erfüllung dessen auf das ich hoffe, irgendwann eintrifft. Doch wann und unter welchen Bedingungen ist noch fraglich.


    Wünschen und Hoffen haben also eines gemeinsam: Derjenige, der meine Wünsche und Hoffnungen erfüllen "soll" ist frei. Er kann entscheiden, ob. wann und wie er dieses tut.


    Wenn ich die Fähigkeit entwickele, abzuwarten, lasse ich einen Freiraum für den anderen Menschen. Geduld und Verständnis können für ein solches Warten - Können Grundlage sein. Der gemeinte zeitliche oder seelische Freiraum entsteht jedoch nicht, wenn ich Erwartungen habe, ohne zuvor Absprachen getroffen zu haben. Habe ich eine Verabredung getroffen - welcher Art auch immer, kann ich in der Regel erwarten, dass diese auch eingehalten wird. Diese Erwartung ist dann wechselseitig.
    Ohne eine solche Absprache entsteht bei bewusst werdender Erwartungshaltung ein Erwartungsdruck. Das führt zu Problemen - schnell auch zu Enttäuschungen. Denn den Erwartungen kann unter solchen Umständen nur selten entsprochen werden. "Mein" Erwartungsanspruch" ist somit deutlich zu hoch angesetzt. Eine noch deutlichere Einschränkung der Freiheit wären dann Forderungen, die nicht auf Absprachen basieren.


    Diese Ausführungen sind nur als persönliche Gedankensammlung zu verstehen.


    Gruß Uli :wiwi:

  • Liebe Uli
    Ist die Vorfreude nicht noch immer die schönste Freude!
    Vier Wochen das heimliche getuschel,die erwartungsvollen Augen der Kinder,in dem die Frage steht, na gefällt es der Mama?
    Meine erwartungsvollen Augen, in denen die Frage steht,glitzern auch dieses Jahr die Augen der Kinder vor Freude,
    die schönen Sparziergänge, wenn es draußen dunkel ist, und alles Vorweihnachtlich funkelt,das nach Hause kommen,in die warme Stube,
    Adventskranz,und Kerzenschein,das bedeutet für mich Weihnachten.
    Am aller aller wichtigsten ist für mich aber das Gefühl das wir eine Familie sind, und diese Zeit zusammen genießen.
    Also wünsche ich Euch allen eine besinnliche und frohe Adventszeit
    Liebe Grüße Ilona

  • Hierzu mal mein "Dreier", bzw. meine Erfahrung :
    Wünschen und Hoffen -sind schön . :) Damit sollte man nie aufhören. :P Aber Erwarten....etwas von Jemand .... Oh-oh! das sollte man nicht! Man bringt den anderen damit unter Druck! :batsch: Oh! oh! Zu groß ist dann die Gefahr der Enttäuschung! (Zwar dann "Ende der Täuschung"! Aber man hat eine bittere Pille/Erfahrung "geschluckt".)
    Anders, wenn man gar nicht erst von Jemand was erwartet. Da kann man ja nur positiv überrascht werden. :hehehe: Und erfreut! :yippie:


    Anders allerdings verhält es sich mit gegebenen Versprechungen/Festlegungen. DIESE allerdings sollte man schon einhalten. Wegen der Glaubwürdigkeit zu sich selbst, UND zum anderen.
    Soviel aus meinem "Nähkästchen"


    Frohen Advent Euch ALlen!!!! :wiwi:

  • Liebe Ilona,
    danke, Dir ebenso eine besinnliche Weihnachtszeit und einfriedliches Miteinander mit Deinen "Kindern", die bald keine solchen mehr sind. Das Gespanntsein am WEihnachtsabend, wenn Geschenke endlich ausgepackt werden dürfen, erlebt werden kann wie der andere reagiert, ist mir nur zu gut bekannt. Wenn ich auch so im Jahr mal was verschenke, möchte ich oft dabei sein, wenn der Empfänger meinen Gruß erhält, um dessen Augen zu sehen! :)


    Schwesterchen, Deine Ableitung des Wortes Enttäuschung ist Gold wert: Ende der (Selbst) Täuschung - vollkommen richtig!


    Liebe Grüße, Uli :wiwi:

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